Berlin ist die Hochburg der Blockchain-Szene und Frankfurt bekannt für Fintech-Startups. Darunter befinden sich auch Startups, die ein ICO hinter sich haben. Einige sind noch in Planung. Was jedoch passiert aber im Bereich Blockchain in Mainz und Rheinhessen? Wer sind die Köpfe und Blockchain Evangelisten hier? Um diese Fragen geht es in dieser Serie. Für jede Person/Unternehmen wird es in Zukunft einen eigenen Beitrag geben.
brain bot Technologies AG – Ethereum Entwickler
Der Hauptsitz von brain bot liegt in Mainz. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2000 von Heiko Hees. Leider findet man sonst nicht viel über das Unternehmen, da es wenige und weniger aktuelle Artikel auf Medium und auf der LinkedIn Unternehmensseite gibt. Laut XING Unternehmensseite arbeiten 8 Mitarbeiter (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels) für die brain bot AG, hingegen zeigt LinkedIn 24 Mitarbeiter an. Die Stellenausschreibungen zeigen, dass das Team auch von München und Berlin aus agieren. Weiter Mitarbeiter arbeiten nach LinkedIn Profilen in Frankfurt, Kopenhagen, Mumbai, Brasilien, Belarus und Lichtenstein. Ansonsten geben andere Social Media Kanäle wie Twitter (67 Tweets und 1542 Followers) und Facebook (29 Likes) wenig her. Vorallem haben die Kommunikationsaktivitäten seit Dezember 2017 stark nachgelassen. Ich vermute die Jungs und Mädels haben einige Projekte in der Pipeline und fokussieren sich auf den technischen Part. Anscheinend braucht das Team nicht ins Marketing-Horn zu blaßen, da genügend Arbeit auf dem Tisch liegt.
An was arbeitet brain bot?
Öffentlich werden drei Projekte vorgestellt. Sie arbeiten am Trustlines Network, dem Raiden Network und der HydraChain. Als Gründungsmitglied der Enterprise Etherum Alliance, denke ich arbeitet das Team noch an nicht-öffentlichen Projekten. Zusätzlich ist brain bot als Partner auf der Webseite des Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) gelistet, ob hier eine aktive Partnerschaft besteht, lasse ich mal stehen.
Das Trustlines Network Projekt
Lassen wir das Video (Englisch) für sich sprechen.
Nach meinem Verständnis und einfachen Worten erklärt, soll Trustlines Network zwischen Menschen, die sich nicht kennen, Transaktionen ermöglichen. Das funktioniert, indem Transaktionen über „vertraute“ Personen durchgeführt werden. Wie in der realen Welt tendiere ich einer unbekannten Person zu vertrauen, wenn diese von einem Freund, Bekannten oder Business Kontakt empfohlen wurde. Im Falle des Trustlines Network, sehe ich die unbekannte Person theoretisch nicht. Details wie IOU (Kreditvergabe) und weitere technische Ausführen lasse ich hier mal weg. Sonstige mögliche Anwendungszenarien findet Ihr auf der Webseite. Als Vorbild nehmen sich die Entwickler die ursprünglich Ripple Idee von Ryan Fugger.
Das Trustlines Network Protokoll ist noch in den Kinderschuhen, wie auch das Whitepaper in Version 0.3 (Stand Februar 2017) zeigt. Wer die Entwicklung verfolgen möchte, für das Projekt gibt es dedizierte Social Media Accounts für Twitter, Facebook und Youtube.
Das Raiden Network Projekt
Das Allerheitlmittel für das Ethereum Projekt? Das Raiden Projekt soll das Bitcoin Lightning Network für Ethereum sein. Ziel ist es hier die Transaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen, und die Transaktionskosten gering zu halten. Wir haben gesehen, dass in der Vergangenheit (speziell gegen Ende von 2017), die Transaktionsgeschwindigkeit und -Kosten stark gestiegen waren, sowohl bei Ethereum als auch Bitcoin. Auch hierzu ein Video (leider Englisch) für euch:
Obwohl das Raiden Network Projekt an verschiedenen Stellen die brain bot AG als Initiator nennt, finde ich das Projekt nicht auf der offiziellen Webseite, nur Trustlines und HydraChain sind auf der Projektseite gelistet. Ich kann mich noch erinnern, das das Projekt letztes Jahr dort auftauchte. Im letzen Projektupdate vom 16. April, steht dass das Projekt von brainbot lab Est geführt wird. Einem Unternehmen mit Sitz in Lichtenstein. Ich gehe davon aus, dass durch das durchgeführte ICO, ein klarer rechtlicher Rahmen nötig war, um die RDN Tokens zu generieren. In Deutschland ist der rechtliche Rahmen noch etwas unklar.
Das HydraChain Projekt
Wo es Public Blockhains gibt, gibt es auch Private Blockchains. Auch im Falle von Ethereum arbeitet Menschen an permissioned Distributed Ledgers. Das möchte das HydraChain erzielen. Die Projektseite beschreibt sich wie folgt:
HydraChain war die erste Erweiterung, die erlaubte private Chains auf Basis des Ethereum-Protokolls zu ermöglichen. Die Proof-of-Concept-Implementierung unterstützt die Erstellung von blockchainbasierten Anwendungen, die den organisatorischen und regulatorischen Anforderungen wie KYC- und AML-Compliance entsprechen und ein alternatives Konsensprotokoll unterstützen, das nicht auf Proof-of-Work basiert. (frei übersetzt vom Englischen ins Deutsche)
Für das HydraChain Projekt gibt es noch keine eigene Webseite. Aktuell wird auf die Github Projektseite referenziert. Hier finden wir heraus, dass das Team schon seit September 2015 am Quellcode der Ethereum-Erweiterung arbeiten. Seit März 2016 wurde jedoch keine weitere neue Version veröffentlicht. Es scheint drunter und drüber zu gehen zwischen den Projekten 😉
In unserem dritten Meetup in Mainz hatten wir verschiedene Distributed Ledger Technologien und dessen Kategorisierung behandelt. Falls euch die Begriffe irritieren, könnt Ihr euch die Slides hier nochmal anschauen.
Ich bin gespannt was mit den Projekten HydraChain und Trustlines Network in den kommenden Monaten passiert. Zu einem gewissen Zeitpunkt werden wir evtl. ICOs zu diesen beiden Projekte sehen, um die Weiterentwicklung zu sichern. Das Raiden Network zeigt Fortschritt auf Github und mit der aktuellen Roadmap Neuigkeit, scheint, dass hier die Entwicklung voran geht und wir ein Schritt weiter sind Ethereum schneller zu machen. Mit beeinflusst von einem Mainzer Unternehmen! Allen voran Heiko Hees.