Mal ist Blockchain zu abstrakt. Mal ist es zu technisch. Mal ist es zu idealistisch und polarisiert. Können wir uns nicht einfach die Fakten anschauen, Wissen aufbauen und die Technologie für gute Dinge einsetzen?

Um diese Frage zu beantworten, brauchen wir interdisziplinäre Veranstaltungen, in denen Technologen, Business, Weltverbesserer und und und sich treffen. Nur so entstehen neue Ideen, da Probleme aus unterschiedlichen Blickpunkten betrachtet werden. Es ist nicht mehr der Ingenieur, der Programmierer, der Designer oder der Wirtschaftswissenschaftler, der alleine Lösungen entwickeln kann.

Auf dem Malta A.I. & Blockchain organisierten wir (PositiveBlockchain) ein Sustainable/Impact Panel und ich hörte einen Vortrag von Jan-Peter Doomernik, in dem er unter anderem Nature 2.0 vorstellte.

Video Nature 2.0 auf dem Odyssey Hackathon in Groningen, Niederlande

Fixing the world through crazy hacking
Every innovative disruption seems crazy before it is adopted. What seems nuts today may benefit society tomorrow, but only if we get to work, together, in order to build the unimaginable. Let’s explore and build ecosystems deemed unimaginable by most, but which can be beneficial for us all. Technology is not the main challenge. It is us, the humans, who miss out on tons of possibilities because of frozen mindsets. What can we learn from the 8.7 million other animal species, that fulfil their basic needs using ecosystems without ownership, without identity like humans use it, and without money?

Quelle: https://nature2.ooo/unimaginable/

Die Ergebnisse des diesjährigen Hackathons klingen sehr spannend! Schaut euch die Videos der Pitches an.

Wie wir sehen, schaffen wir als Individuum nicht mehr alleine „Dinge“ zu bewältigen. Zu komplex ist das Problem und wir tendieren eindimensional zu denken.

Daher denke ich, dass es wichtig ist, Menschen offen, ehrlich und transparent zu vernetzen und ihnen einen Raum zu geben, neue Ideen zu entwickeln. Aus diesem Grund freut es mich sehr, dass Felix Green die Initiative gegriffen hatte, um mit Thorsten Noll (nicht zu verwechseln mit Thorsten Knoll ;)) von Cradle to Cradle ein Meetup zum Thema Circular Economy und Blockchain zu halten.

Cradle to Cradle und Nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit Thorsten Noll

Thorsten Noll stellt Cradle to Cradle vor

Thorsten Noll machte uns die Unterschiede von Suffizienz, Effizienz und Konsistenz in der industriellen Ökologie klar. Mit den bestehenden Lösungen der Suffizienz, Effizienz kommen wir nicht weiter, da wir mit diesen Ansätzen unser ökologischer Fußabdruck verkleinern, jedoch nicht gänzlich beseitigen können. Und wir bildlich gesprochen uns langsam und stetig in Richtung Grab bewegen. Daher auch den Begriff Cradle to Grave.

Es folgten Fallbeispiele von Unternehmen, wie diese ihre Produktion und Produkte nach Cradle to Cradle Kriterien anpassen und entwickeln.

Besonders freute mich der Besuch von Christoph Lüning, Sustainable Business Developer bei Werner & Mertz aus Mainz, die schon Produkte nach Cradle to Cradle anfertigen.

Blockchain Technologien und Kreislaufwirtschaft?

Felix übernahm als nächstes die Bühne. Das Thema Circular Economy beschäftigt ihn schon etwas länger, der er beruflich und privat sich damit auseinander setzt. Als frisch gebackener Chemiker ist das Thema Kreislaufwirtschaft gar nicht so weit entfernt für Felix ;).

Felix startet mit Regulierungen von Müll

Nach einem Ausflug in die aktuellen Regulierungsplänen auf nationaler und internationaler Ebene, zeigt Felix die Gemeinsamkeiten von Distributed Ledger Technologien und der Abfallwirtschaft auf. Abfall ist dezentral. Es gehört keinem (zumindest möchte keiner Eigentümer sein), in Prozess sind viele Teilnehmer involviert und der Warenaustausch ist grenzüberschreitend. Dezentral, viele Teilnehmer, Vertrauen, Warenaustausch?

Klingt nach einem guten Blockchain Use-Case oder?

Betrachten wir dir Ursprungsideen von Krypto-Währungen, zeigen diese, dass wir Systemverhalten (so auch menschliches Verhalten) verändern können, wenn wir Spieltheorien nutzen, um Anreize zu schaffen.

Felix zückte zu diesem Punkt Plastic Bank als Beispiel. Hierzu habe ich euch das TED-Video ausgesucht:

TED Talk von David Katz und Plastic Bank

By enabling the exchange of plastic for money, items, or Blockchain secured digital tokens, we reveal the value in plastic. This empowers recycling ecosystems around the world and stops the flow of plastic into our oceans. All while helping people living in poverty build better futures.

https://www.plasticbank.com/what-we-do/#.XPeRbNMzYUE

Weiterhin zeigte uns Felix weitere Fallbeispiele aus der Sharing-Economy und dem Lebensmittelbereich. Am Ende malte er ein Idealbild wie wir als Gesellschaft sein werden (ich nutze hier mal nicht den Konjunktiv), um Materialflüsse von A-Z transparenter gestalten können. Um Fehlverhalten in einem „Demand-Chain“ schnell zu erkennen, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Vielen Dank Thorsten und Felix und wir sehen uns in einen der nächsten Meetups oder Blockchain Stammtisch.

Link zu den Slides:

Wäre es möglich ein cross-indusriellen Hackathon à la Nature 2.0 in Mainz zu planen und zu organisieren? Mit konkreten Challenges aus der Industrie und Gesellschaft? Hierzu braucht es Sponsoren und Machern. Da unser letzter Hackathonversuch nicht genügend Mitstreiter hatte, brauchen wir mehr Unterstützung. Kontaktiert mich auf Twitter, LinkedIn oder kommt einfach zu einem der nächsten Meetups.